Der erste Schritt in Richtung Traumhaus beginnt für alle zukünftigen BauherrInnen mit dem Spatenstich als symbolischen Beginn der nahtlos anschließenden Erdarbeiten. Die Erdarbeiten unserer Baustellen übernimmt im Regelfall die Firma Swietelsky AG
Filiale Hoch- und Industriebau Steyr, Standort Gaflenz. Diese kümmert sich dann um die Aufschließung des Grundstückes falls diese noch nicht erfolgt sein sollte, um den Aushub und den anschließenden Abtransport des angefallenen Erdreichs. Aber auch Angelegenheiten wie Kelleraushub, Geländeabtrag, Straßen- und Leitungsbau werden bei Bedarf von ihnen übernommen.
Je nach Untergrund belaufen sich die Kosten des Aushubes auf ca. 14-21 Euro pro m³ Erdreich. Zu beachten sind hier jedoch die verschiedenen Bodenklassen, da hier manche einer aufwendigeren Nacharbeit bedürfen als andere.
Unter Bodenklasse versteht man in Österreich die Einteilung des Bodens hinsichtlich seiner Lösbarkeit, wobei zwischen 7 verschiedenen Klassen unterschieden wird. Im Allgemeinen sollte ein Bodengutachten, welches die Bodenklasse bestimmt, bereits vor Kauf des Grundstückes bereits vorliegen um unangenehme Überraschungen vermeiden zu können. Folgende Bodenklassen sind in Österreich anerkannt.
- Bodenklasse 1: Oberboden (Mutterboden, Humus, Zwischenboden)
- Bodenklasse 2: wasserhaltender, fließender Boden (Schöpfboden)
- Bodenklasse 3: leicht lösbarer Boden (loser Boden)
- Bodenklasse 4: mittelschwer lösbarer Boden (Stichboden)
- Bodenklasse 5: schwer lösbarer Boden (Hackboden)
- Bodenklasse 6: leicht lösbarer Fels (Reißfels) und Schrämboden
- Bodenklasse 7: schwer lösbarer Fels
Je nach Region unterscheiden sich die Bodeneigenschaften voneinander. Ist die oberste Schicht erst einmal abgetragen lässt sich anhand einiger einfacher Kniffe erkennen um welche Bodenart es sich handelt.
Weist der Boden, der zum Vorschein kommt einen sehr hohen Wassergehalt auf so wird es sich hier mit großer Wahrscheinlichkeit um die Bodenklasse 2 handeln. Hier kann der mineralische Boden einen Wassergehalt von 65 – 80 % aufweisen. Ein Beispiel dafür wären Faulschlamm, Schlick, Seekreide, oder zersetzte Torfschluffe.
Stößt man jedoch vereinzelt auf kleinere Mengen Gestein oder Schotter im Erdreich so handelt es sich wahrscheinlich um die Bodenklasse 3, jedoch darf der Gesteinsanteil nicht mehr als 30 % betragen. Hier wären Flugsand, Ausand, Flusssand, Flussschotter und unverfestigter Terrassenschotter als Beispiele zu nennen. Diese Bodenklasse lässt sich bei händischer Arbeit noch leicht mit einer Schaufel bearbeiten.
Kommt unter dem Oberboden ein eher fester, aber leicht lösbarer, feinkörniger und lehmhaltiger Boden zum Vorschein handelt es sich um die Bodenklasse 4. Hier sind Hangschutt, Murenschutt, lehmiger Schotter, lehmiger Sand und Kies, Lehm, Löss, Aulehm, Verwitterungslehm, Lösslehm und trockene Seetone als Beispiele zu nennen. Dieser Boden lässt sich nicht mehr so leicht abtragen wie die Bodenklassen 1-3, eine händische Bearbeitung ist aber dennoch möglich.
Weißt der Boden einen hohen Anteil an groben Gestein und eine relativ fest ausgeprägte Dichte auf, könnte es sich hier um die Bodenklasse 5 handeln. Beispiele hier wären Geschiebelehm, verkitteter Terrassenschotter, Tegel, Geröll und Moräne.
Finden sich unter der obersten Bodenschicht größere Fels- und Gesteinsanteile welche nur vereinzelt durch Anteile der Bodenklassen 2-5 durchbrochen werden so handelt es sich um die Klasse 6. Diese Bodenklasse findet sich häufig in gebirgigen Gebieten wieder. Danke seiner festen Beschaffenheit eignet sich dieser Boden sehr gut für Fundamente. Beispiele für diese Bodenklasse sind Phyllit, Tonmergel, Schlier, chemisch verfestigte Moräne und Blockwerk.
Sollte man beim Aushub auf Gestein mit sehr hoher Dichte und Festigkeit stoßen welches sich mit normalen Hilfsmittel nicht mehr bearbeiten lässt handelt es sich um die Bodenklasse 7. Auch dieser Boden eignet sich sehr gut für die Fundamente eines Hauses jedoch ist der Abbau des Bodens sehr aufwändig und mit erhöhten Kosten verbunden. Ein Keller kann hier nur gebaut werden, wenn vorher gesprengt wird. Beispiele hier sind Gneis, Granit, Kalkstein, Sandstein und Konglomerat.
Sind die Erdarbeiten abgeschlossen kann das Schnurgerüst gespannt werden, welches die Äußere Begrenzung des Gebäudes darstellen soll. Mithilfe des Schnurgerüsts kann dann im weiteren Verlauf des Baugeschehens auch die Gebäudehöhe ermittelt werden.